Auszeit
Stadt der wilden Formen
Wenn Architekturträume wahr werden, muss man sich nicht in Skandinavien oder Tokio befinden. In der spanischen Küstenstadt Valencia bemerkt man schon beim Landeanflug einen großen Spot weißstrahlender Gebäude, der alle Blicke auf sich zieht.
Die „La ciudad de las artes y las sciencias“, die Stadt der Künste und der Wissenschaften, liegt direkt im ehemaligen Flussbett des Rìo Turìa, der seit über fünfzig Jahren in einen Grüngürtel umgewandelt wird. Den Bauherren der komplexen Gebäudelandschaft kennt hier jeder – Santiago Calatrava, ein Pionier in der Verwirklichung kühner Architekturversionen.
Die Stadt besteht aus fünf Teilen, darunter das größte Aquarium Europas, das „Oceanogràfico“, und das Opernhaus „Palau de les arts Reina Sofìa“. 2005 eröffnet, stellt das spektakuläre Gebäude ein strandendes Schiff im Flussbett der Stadt dar, umgeben von mediterranen Gärten. Auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern werden vier Konzertsäle beherbergt, in denen man experimentelle Theaterkunst, Konzerte oder klassische Opern genießen kann.
Weiter durch die Gartenanlage des Rìo Turìa führt der Weg zum Wissenschaftsmuseum und dem „L`Hemisfèric“, einem 3D-Kino in der Form eines Auges. Dem ursprünglichen Flussbett nachempfunden, verbinden weitreichenden Wasserbecken und Grünlandschaften die architektonischen Meisterwerke. Und im Sommer kann man sogar unter Calatravas weißen Bauversionen zum Sternenhimmel tanzen – im angesagten Club „Umbracle“.
Der weißen Kultur- und Wissenschaftsstadt, seit beinah zwanzig Jahren im Bauen begriffen, wächst gerade noch ein weiterer Komplex in den Himmel. Versetzt sie doch seit jeher alle Besuchenden in Erstaunen – sowohl von außen wie von innen.
via: Ciudad de las Artes y las Ciencias; Bilder: sxc.hu/ anpacon, chidsey, llargo, ruzafa