Auszeit
Mont-Saint-Michel: Eine Zeitreise ins Mittelalter
An Einwohnerinnen und Einwohnern zählt die Gemeinde Le Mont-Saint-Michel aktuell gerade einmal 41. Dennoch tummeln sich in deren Straßen und verwinkelten Gassen täglich hunderte Menschen. Seit mehr als 1000 Jahren wird bereits zu diesem ganz besonderen Ort auf der winzigen Insel gepilgert, auf der Suche nach dem heiligen Gral, nach geistlicher Erleuchtung und heute wohl hauptsächlich aus touristischen Gründen.
708 gegründet, auf der felsigen Insel Mont Saint-Michel im Ärmelkanal, etwa einen Kilometer vor der Küste im Wattenmeer der Normandie, erblickt man deren Silhouette an hohen, mittelalterlichen Mauern schon von weitem. Auf der ohne Bauten nur wenige Meter hohen Insel, thront ein Benediktinerkloster, welches weit hinauf in den Himmel ragt.
Die schmalen, grob gepflasterten Wege führen steil aufwärts zu wahrlich architektonischen Schätzen, wie die Kirche im vorromanischen Stil, die Abteikirche aus dem 11. und 16. Jahrhundert sowie das romanische und gotische Konventsgebäude. Im Laufe der französischen Revolution wurde die Burg als Gefängnis genutzt und seit 1874 steht die gesamte Insel mit all Ihren Bauten und abenteuerlicher Geschichte unter Denkmalschutz.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts ein Damm errichtet wurde, ist es ein Leichtes den Klosterberg zu besuchen. Zuvor kostete der Weg zum Mont Saint-Michel jedoch einigen Pilgern sogar das Leben, mussten diese doch bei der Überquerung des Watts Treibsände und Gezeitenunterschiede von bis zu 14 Metern riskieren. Ursprünglich war die Insel nur bei Ebbe erreichbar und trotz heutiger Straße können Sturmfluten immer noch dazu führen, dass die beeindruckende Festung vom Festland abgeschnitten wird.
Bilder: Flickr/ Jean Louis/ Hellebardius / Alain Bourque / Robin Taylor / Kevin Rawlings / Jack Versloot / www.FrancesHouseHunt.com