So einfach
Urban Gardening im Herzen Wiens
Mit dem Einpflanzen der ersten Bio-Setzlinge durch Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima und Wiedens Bezirksvorsteher Leopold Plasch wurde am 24. März 2014 der „KarlsGarten“ am Wiener Karlsplatz offiziell eröffnet. Der öffentliche Schau- und Forschungsgarten rund um die Kunsthalle Wien Karlsplatz soll zeigen, wie „Urban Gardening“ in einer zentralen Stadtlage aussehen und funktionieren kann. „Mit dem Karls Garten bekommen die Wienerinnen und Wiener nicht nur eine neue Grün- und Erholungsfläche mitten in der Stadt. Sie haben hier auch einen Ort, an dem sie die vielfältigen Möglichkeiten und Methoden des ,Urban Gardening‘ aus nächster Nähe erleben können“, zeigte sich Umweltstadträtin Sima anlässlich der Eröffnung erfreut.
Auf dem rund 2.000 m2 großen Areal werden künftig über 50 Obst-, Gemüse- und Getreidesorten biologisch angebaut, auch Bienen und Schnecken werden im KarlsGarten ein neues Zuhause finden. Ein Markenzeichen des öffentlichen Areals sind begrünte Palettenmöbel, die Besucherinnen und Besucher zum Verweilen einladen. Für die Planung und Umsetzung zeichnet ein Team aus Raumplanern und Gärtnern des gemeinnützigen Vereins Karls Garten rund um den Projektinitiator und Vereinsobmann Andreas Wiesmüller verantwortlich. Nicht nur mit dem Garten, sondern auch mit einem umfassenden Rahmenprogramm will der Verein das Wissen über den landwirtschaftlichen Pflanzenanbau in der Stadt fördern. „Als bewusstseinsbildendes Stadtplanungsprojekt dient der Karls Garten der Information, dem Wissensaustausch und dem Dialog“, erläuterten die Projektleiter DI Simone Rongitsch und Sebastian Zeddel vom Verein Karls Garten ihren Zugang.
Neben Kooperationen wie z. B. mit der „Chelsea Fringe Vienna“ sowie einem umfassenden Angebot an Informations- und Lehrmaterialien setzt der Verein dabei vor allem auf Veranstaltungen, Workshops und Führungen vor Ort – insbesondere für Schulen und Kindergärten. Exemplarisch für diese Aktivitäten sind auch saisonale Events wie das öffentliche „Setzfest“ am Samstag, den 26. April 2014. Alle Interessierten können dabei ab 13.00 Uhr im Karls Garten erstmals selbst Hand anlegen und unter fachkundiger Anleitung Biosetzlinge in die Beete einpflanzen. Im laufenden Betrieb werden auch Lehrlinge der überbetrieblichen Ausbildungsstätte Weidinger und Partner den Karls Garten als praktische Lern- und Übungsmöglichkeit nutzen.
Um festzustellen, welche Anbaumethoden und Pflanzen sich für exponierte Stadtlagen wie den Karlsplatz besonders gut eignen, wird das Projekt vom Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der Universität für Bodenkultur in Wien wissenschaftlich begleitet. Im ersten Jahr wird dabei u. a. überprüft, welcher Boden in den Hochbeeten für den Gemüseanbau optimal ist. Dazu DI Vera Enzi von der BOKU Wien: „Der Karls Garten ist aufgrund seiner Fläche und Lage ein besonders spannendes Forschungsobjekt, weil es bislang überraschend wenig Erkenntnisse über Urban Farming in derart exponierten Lagen gibt.“
Alle Infos:
www.karlsgarten.at
facebook.com/karlsgarten
Bilder: www.karlsgarten.at, www.wien.gv.at, www.vienna.at